Liebe Freunde und Förderer der Off Road Kids Stiftung,
es ist Ostern und es werden eierlegende Hasen aus Schokolade gejagt. Das macht vielen Menschen Spaß – und ich will keine Spaßbremse sein. Ostern darf allerdings auch ganz anders betrachtet werden: Als Fest der Hoffnung.
Die Off Road Kids Stiftung gibt Straßenkindern und jungen Mitmenschen, die kein Zuhause haben, genau diese Hoffnung auf eine aussichtsreiche Lebensperspektive – über 6.000-mal allein im letzten Jahr.
Ostern ist ein gutes Datum, mitzuhelfen. Ich danke allen, die das auch so sehen und kurzerhand unser Spendenkonto beleben. Hilfe, die sofort wirkt.
Frohe Ostertage und herzliche Grüße
Herzlichst
Markus Seidel,
Sprecher des Stiftungsvorstands
Sind alle Politiker faule Hunde?
Politiker-Schelte ist zum Volkssport geworden. Faul seien sie, abgehoben, weit weg von uns Bürgerinnen und Bürgern. Unnahbar. Dabei sind auch Politiker unsere Mitbürger – übrigens genauso wie Straßenkinder und junge Obdachlose hierzulande.
Es ist ein paar Jahre her, da wurde der Oberbürgermeister meiner Heimatstadt, Thorsten Frei, CDU-Bundestagsabgeordneter. Die Off Road Kids Stiftung hatte zur gleichen Zeit eine Jubiläumsfeier. Thorsten Frei nahm teil, und ich foppte ihn damals vor versammeltem Publikum dafür, dass wir bis dahin keinerlei staatliche Unterstützung erhalten hatten. Das sollte sich ändern.
Gemeinsam mit den Bundestagsabgeordneten Josef Rief (CDU) und Alois Rainer (CSU) ergriff Frei die Initiative, dass Off Road Kids vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt wird. 400.000 Euro pro Jahr waren ein ordentlicher Baustein für unseren Fünf-Millionen-Aufwand.
Regierungswechsel: Ampel. Aus für die von der SPD unterstützte CDU/CSU-Initiative? Nein. Das Thema „obdachlose Minderjährige und junge Volljährige“ betrachtete die Ampel als gesellschaftlich bedeutsam und hob die Förderung auf zwei Millionen an. Wir sind den (ehemaligen) Bundestagsabgeordneten Bruno Hönel (Die Grünen), Claudia Raffelhüschen (FDP), Felix Döring (SPD), Dirk- Ulrich Mende (SPD) und Derya Türk-Nachbaur (SPD) sehr dankbar für den offen Blick über den parteipolitischen Tellerrand.
Und jetzt? Die Regierung wechselt in Kürze erneut. Von Kürzungen im Sozialsektor ist die Rede – doch auch von Aktivierung gescheiterter junger Menschen für den Arbeitsmarkt. Thorsten Frei wird nicht müde, darauf hinzuweisen – Frei, der 24/7 von Sitzung zu Sitzung jagt und es zwischendurch irgendwie schafft, bei Interviews und Talk Shows Rede und Antwort zu stehen. Spitzensport dürfte sich auch nicht viel anders anfühlen.
Dennoch habe ich ihn nach der Wahl angeschrieben und um ein Gespräch gebeten. Seine Antwort-Mail kam sofort am 18. März – inmitten der Diskussion über die Grundgesetzänderung zur Reform der Schuldenbremse. Ein Gespräch sei möglich, sobald es wieder etwas ruhiger werde. Ruhiger! Das wird wohl August – dachte ich mir.
Falsch gedacht. Letzten Dienstag – keine vier Wochen später – saßen meine Vorstandsfreunde Andreas Schwara und Christoph Ehlers, unsere Prokuristin Susanne Nann, unsere Kuratorin Regina Wiechens-Schwake samt unserem per Video zugeschalteten Schirmherrn und Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Rüdiger Grube zusammen mit Thorsten Frei bei uns in Bad Dürrheim im Schwarzwald am Tisch. Es war ein gutes, engagiertes Gespräch.
Das macht mir Mut – auch für die Bundespolitik. Denn selbst Straßenkinder und junge Obdachlose finden Gehör. Es ist so – auch, wenn das manche nicht gerne glauben möchten. Keine Sorge: Die Off Road Kids Stiftung bleibt parteipolitisch neutral.
(Fotos: Günter Vollmer)
Streetwork-Station Köln noch näher am Dom!
Es begann skurril: Die Hausverwaltung unseres bisherigen Vermieters in Köln fragte uns verwundert, weshalb wir noch immer Miete zahlen. Schließlich seien wir ja schon seit Monaten nicht mehr in den Räumen.
Das Gegenteil war der Fall. Man hatte versäumt, uns über die Kündigung wegen anstehender Sanierungsarbeiten zu informieren. Drei Monate waren noch Zeit.
Es ist gut, Freunde zu haben: Nach kurzer Suche waren neue Räume gefunden – bei einem Vermieter, der ebenfalls wegen einer Sanierung in ein anderes Gebäude ziehen musste und dort noch etwas Platz hatte: Die Industrie- und Handelskammer Köln! Ja, wir sind jetzt einen Steinwurf vom Kölner Dom in der Komödienstraße gelandet! Ist da nicht klasse?
Das war mehr als ein Grund, dort auch gleich das 20-jährige Bestehen unserer Kölner Streetwork-Station zu feiern. 100 Gäste waren dabei.
Wem wir besonders zu Dank verpflichtet sind? Unserem Kurator Gottfried Rüßmann, Ruth Huber von JLL, unserem Förderer SHURGARD für die Umzugshilfe, Wir helfen e.V. (Kölner Stadt-Anzeiger) sowie den vielen engagierten Mitarbeitern der IHK Köln.
